Burn-out - Ausstieg aus dem Hamsterrad

Fachartikel von Barbara Tröbinger

Zunehmende berufliche und familiäre Anforderungen, ein hohes Verantwortungsbewusstsein, hohe Leistungsansprüche und das Fehlen von Ausgleich und Erholung können zu Überlastung führen. Man versucht mehr und mehr zu geben und fühlt sich dabei immer ausgelaugter und unzufriedener. Der in den 1970ern begründete Begriff "Burn-out" beschreibt einen Zustand erschöpfter körperlicher und geistiger Ressourcen, der mit der Arbeitssituation in ursächlichem Zusammenhang steht.

Besonders gefährdet scheinen Menschen in sozialen/helfenden und lehrenden Berufen, pflegende Angehörige und Personen im mittleren Management, die den Anforderungen von Vorgesetzten und von Mitarbeitern gerecht werden wollen.

Oft trifft es Menschen, die sehr gewissenhaft sind, die alle ihre Aufgaben perfekt erfüllen wollen: Die Arbeit muss optimal und zeitgerecht erledigt werden. Ein "Nein" gegenüber Chef und Kollegen gibt es nicht. Aufgaben können nicht an andere abgegeben werden, die anderen haben ja selbst genug zu tun. Mehrfachbelastungen durch Beruf und Familie müssen mit Verzicht auf Schlaf und auf Hobbies ausgeglichen werden. Eigene Bedürfnisse werden zurückgestellt. Wenn es mehr Arbeit gibt, muss man sich eben mehr anstrengen, dann muss man eben mehr "Gas geben". Der Stresspegel steigt und hält oft in der Freizeit an, sodass man sich nur mehr schwer erholen kann. Man kommt kaum mehr zur Ruhe. Die eigene Gesundheit wird immer mehr vernachlässigt. Das Ergebnis sind Schlafstörungen, ständige Anspannung, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme, ein Gefühl der Erschöpfung bis hin zu depressiven Symptomen, Ängsten, Panikattacken und körperlichen Beschwerden (Verdauungsprobleme, Kreuzschmerzen, Kopfweh).

In dieser Situation kann eine Psychotherapie unterstützen. Bei schwerer psychischer Belastung (z.B. durch Schlaflosigkeit, depressive Symptome, Angstsymptome) ist neben einer Psychotherapie auch eine medikamentöse Behandlung zu empfehlen.

Psychotherapie bei Burn-out

In der Burn-out-Therapie geht es, neben der Bewältigung der psychischen Belastungssymptome, darum, langfristig ein Gleichgewicht zu finden zwischen Anforderungen und Erholung. Thema kann das Einteilen und Delegieren von Aufgaben sein, die eigenen Leistungsansprüche runterzuschrauben oder Arbeitsbedingungen neu zu gestalten. Der eigene Einfluss auf kollegiale Beziehungen, der Umgang mit Hierarchien und mit sozialen Konflikten sind oft ein wichtiger Fokus.
Regelmäßige Auszeiten, körperlicher und geistiger Ausgleich und unterstützende soziale Kontakte sind grundlegende Bedürfnisse. Das Engagement für Job und Familie ist also nur möglich, wenn man sich auch für sich selbst, für die eigene Gesundheit, das eigene Wohlbefinden und die eigene Lebenszufriedenheit engagiert. Zentrale Aspekte der Burn-out-Therapie bilden daher die Alltagsgestaltung und die individuellen Möglichkeiten, für Ausgleich und Erholung zu sorgen.
Das Ergebnis der Therapie kann aber manchmal auch die Entscheidung von Klient/innen zu beruflichen oder privaten Veränderungen sein, um belastende Situationen zu verlassen und neue Gestaltungsspielräume zu gewinnen.

Mag. Barbara Tröbinger

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